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Geschichte Jüterbogs
Im Jahr 1007 n. Ch. wurde die dörfliche Siedlung mit Burgwall von Thietmar von Merseburg erstmals als „Jutriboc" erwähnt. Er war der Chronist des damaligen Erzbischofes Tagino von Magdeburg. Anderthalb Jahrhunderte nach Thietmars Sachsenchronik eroberte der Magdeburger Erzbischof Wichmann den Ort (1157 n. Ch.) und wandelte ihn in einen deutschen Burgward um, der Zentrum einer stiftsmagdeburgischen Exklave zwischen der Mark Brandenburg und dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg war. Die Exklave entwickelte sich schnell zu einem besonders geförderten Fernhandelszentrum. So erhielt Jüterbog 1174 das Stadtrecht, das zweitälteste des heutigen Landes Brandenburg. Im Jahr 1478 ereignete sich ein großer Stadtbrand, der Wiederaufbau wurde durch die Magdeburger Erzbischöfe gefördert. Nach Ende des dreißigjährigen Kriegs 1648 lag Jüterbog wie viele andere Städte darnieder. Nach dem Übergang an Kursachsen büßte Jüterbog seine alte Bedeutung endgültig ein. Friedrich II., König von Preußen, begann von Jüterbog aus den sieben-jährigen Krieg (1756–1763), dieser brachte erneut Elend nach Jüterbog. Nach dem Krieg wurde Kloster Zinna als preußische Weberstadt vor den Toren des damals noch sächsischen Jüterbog gegründet. Zeitgleich entwickelte sich Luckenwalde langsam zum Industriestandort. Die auf dem Handwerk beruhende Wirtschaft Jüterbogs brach zusammen und die Stadt verarmte zusehends. 1815 wurde im Wiener Kongress die Nordhälfte des Königreichs Sachsen, einschließlich Jüterbog, als Kriegsentschädigung an Preußen abgetreten. Das sächsische Amt Jüterbog und der preußische Kreis Luckenwalde vereinigten sich zum Landkreis Jüterbog-Luckenwalde. Kreissitz wurde Jüterbog. Zum Garnisonsort wurde die Stadt 1832. Im Jahr 1841 erhielt sie einen Bahnhof an der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn und 1897 eine Pferdebahn. Als diese 1928 durch Omnibusse abgelöst wurde, war sie eine der letzten ihrer Art in Deutschland. Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges blieb Jüterbog weitestgehend verschont. Erst im April 1945 erlitt die Stadt einen großen Bombenangriff, der relativ erfolglos war und die Innenstadt nicht erreichte. Die Rote Armee besetzte am 20. April 1945 Jüterbog nahezu kampflos. Mit der Kapitulation Deutschlands und der Neuordnung durch die Siegermächte verlor die Stadt den Kreissitz. Neue Kreisstadt wurde Luckenwalde. 1952 bekam Jüterbog den Kreissitz zurück. Die territoriale Neugliederung des Gebietes der DDR in Bezirke ließ zwei Kreise entstehen, den Kreis Jüterbog und den Kreis Luckenwalde, Bezirksstadt wurde Potsdam. Die Tradition der Militärstadt Jüterbog wurde durch die Stationierung von Streitkräften der UdSSR fortgesetzt. Eine große wirtschaftliche Entwicklung Jüterbogs blieb aus. Nach dem Niedergang der DDR endete auch Jüterbogs Ära als Militärstandort. 1994 verließ der letzte Soldat die Region. Heute ist Jüterbog ein Magnet für Wanderer, Radfahrer und Skater. Hier finden Urlauber eine gelungene Mischung zwischen Kultur und aktive Erholung. Das mittelalterliche Jüterbog präsentiert sich immer noch mit seinen Stadttoren und einer sehr gut erhaltenen Stadtmauer. Zeitzeugen einer bewegten Stadtgeschichte. So betrieb Tetzel seinen Ablasshandel in Jüterbog, Luther und Müntzer predigten ihre revolutionären Thesen und Wallenstein weilte während des dreißigjährigen Kriegs in Jüterbog. Neben den Spuren der Geschichte, ist Jüterbog ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge auf der Fläming Skate. Sie führt kreuz und quer über Felder und durch Walder, abseits von Straßen, durch die wunderschöne Landschaft des Flämings.
Quelle: Wikipedia